Im Juni 2023 fand in Bern das Forum für ein nachhaltiges Gesundheitssystem statt. In diesem Rahmen wurde das Schweizer Konsortium für nachhaltige Gesundheit und ökologischen Wandel des Gesundheitssystems gegründet. Das Konsortium – mit neuem Namen ETHICH für Ecological Transformation of Healthcare in Switzerland – will die Synergien zwischen den Partnern fördern, Anstrengungen sichtbar machen und Ideen vorantreiben, mit denen die Auswirkungen der Gesundheitsdienstleistungen auf die Umwelt verringert werden können.
Der ökologische und klimatische Notstand verursacht Gesundheitsschäden. Angesichts seines ökologischen Fussabdrucks wird sich auch das Gesundheitswesen zusehends seiner Verantwortung bewusst. Besuchen Sie die Website des ETHICH, um zu erfahren, welche Institutionen es vereint und welche Ziele es verfolgt.
Podcast zum Thema
Christian Abshagen, Co-Präsident des ETHICH, Arzt und Leiter Nachhaltigkeit am Universitätsspital Basel, war im Januar 2025 zu Gast beim Podcast «Morgen:Rapport» und sprach über die engen Verflechtungen von menschlicher und planetarer Gesundheit. Das System, das uns Menschen pflegt, belastet gleichzeitig die Umwelt und damit auch unsere Gesundheit: 5 bis 8 Prozent des weltweit verursachten CO2-Ausstosses sind dem Gesundheitswesen zuzuschreiben. Wenn es ein Land wäre, läge es i. S. CO-Ausstoss an vierter oder fünfter Stelle. Entsprechend gross ist das Potenzial für Verbesserung. Neugierig? Besuchen Sie die Website vom «Morgen:Rapport»
Engagement der SAMW
Die SAMW hat 2022 das Positionspapier «Umweltbewusste Gesundheitsversorgung in der Schweiz» veröffentlicht. Gleichzeitig formulierten auch andere Organisationen wie die FMH, der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK – ASI) und die Swiss Medical Students’ Association (swimsa) Empfehlungen, wie die Umweltbelastung durch das Gesundheitssystem reduziert werden kann. Darüber hinaus wurden zahlreiche Organisationen von Gesundheitsfachpersonen gegründet, um auf die Thematik aufmerksam zu machen.
- Positionspapier: Umweltbeswusste Gesundheitsversorgung in der Schweiz (2022) PDF, 2 MB
- FMH (2021): Planetary Health - Strategie zu den Handlungsmöglichkeiten der Ärzteschaft in der Schweiz zum Klimawandel PDF, 2 MB
- SBK – ASI (2021): Pflege 2030 PDF, 242 KB
- Swimsa (2019): Klimawandel und Gesundheit PDF, 274 KB
Diese Initiativen sind zwar stark und zahlreich, doch je länger je mehr zeigt sich, dass ihnen die Koordination fehlt und sie für die breite Öffentlichkeit oft unsichtbar sind. Gerade im stark fragmentierten Schweizer Gesundheitssystem ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteurinnen und Akteure und die gemeinsame Umsetzung wirksamer Massnahmen sehr schwierig. Die Gründung des Konsortiums ist eine Antwort auf diese Herausforderung.
Das Sekretariat des ETHICH-Konsortiums ist an die Plattform Nachhaltigkeit und Gesundheit der Fakultät für Biologie und Medizin der Universität Lausanne angegliedert.
Kontakt: Sarah Michel